Neben sozialen Unterrichtsthemen (Miteinander, Klassengemeinschaft, Ich & die anderen) und unterstützenden Aktivitäten innerhalb der Klassen gibt es drei wichtige Komponenten der Gewaltprävention, die nachhaltig das soziale Klima in unserer Schule verbessern und Mobbing, Aggressionen und Gewalt reduzieren.
Sich in Konfliktsituationen richtig zu verhalten, keine Gewalt anzuwenden und diese selbstbewusst und gewaltfrei zu beenden, ist nicht immer einfach. Aus diesem Grund führte unsere Schule im Jahr 2015 im Rahmen der Gewaltprävention in allen Klassen das Projekt „Gewaltfrei Lernen“ durch. Ziel ist es, langfristig die Lernatmosphäre in der gesamten Schule zu verbessern und somit die Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit unserer Schüler und Schülerinnen zu fördern. Aus diesem Projekt ist für alle ein schulweit gültiges Repertoire an Verhaltens- und Reaktionsmustern sowie an Konsequenzen hervorgegangen, die im Folgenden erläutert werden:
a) An unserer Schule existiert die Möglichkeit der Wiedergutmachung, um einen begangenen Fehler aus der Welt zu schaffen. Bei Missachtung der Stopp-Regeln müssen die Schülerinnen und Schüler bis zum nächsten Tag eine Wiedergutmachung (z.B. ein Bild malen, einen Entschuldigungsbrief schreiben u.a.) leisten.
b) An unserer Schule gibt es bei Regelverstößen die Konsequenz des Spielverbots. Bei größeren Regelverstößen müssen die Kinder z.B. während der Pause neben der Aufsicht herlaufen.
c) An unserer Schule existiert das rote Buch als Möglichkeit, körperliche Gewalt gegen andere Kinder per Eintrag zu dokumentieren und beim dritten Eintrag ein Elterngespräch zu führen.
d) Wenn Schüler gemobbt oder Opfer bzw. Zeuge von Gewalt werden, suchen sie sofort die Aufsicht auf.
e) Viele Elemente des Gewaltfrei-Lernen-Trainings sind inzwischen fester Bestandteil unseres Schulalltags. Sie werden teilweise bereits unbewusst gelebt, aber auch regelmäßig bewusst im Unterricht und im Schulleben aufgegriffen.
Das gesamte Kollegium der GGS Don Bosco sowie die Kinder und Eltern sind sich darin einig, dass das Konzept nachhaltig trägt (siehe Anhang, Auswertung Evaluation 2016)
Wir sehen,
Um die Nachhaltigkeit weiter zu sichern, finden in regelmäßigen Abständen Gewaltfrei-Lernen-Wochen statt, in denen Stopp-Regeln, Kooperationsspiele, Körperhaltung sowie der Umgang mit Beleidigungen wiederholt und eingeübt werden.
Im aktuellen Schuljahr (siehe Dreijahresplan) haben die Schüler/-innen der Don-Bosco-Schule die Möglichkeit bei kleinen Konflikten die Streitschlichter aufzusuchen. Die Streitschlichter sind jeden Tag in der ersten Pause auf dem Schulhof.
Sie unterstützen die SchülerInnen dabei, ihren Konflikt zu klären und eine Lösung zu finden. Die Streitschlichter tragen eine blaue Weste mit dem Schriftzug „Streitschlichtung Don Bosco“, damit sie für alle SchülerInnen erkennbar sind.
In jedem Schuljahr werden wieder Kinder aus der Stufe 3 zu neuen Streitschlichtern ausgebildet, sodass sie dann zum nächsten Schuljahresbeginn mit ihrer Funktion beginnen können. Die Ausbildung der Streitschlichter erfolgt durch die Schulsozialarbeiterin und teilweise durch Peer-Education und Anleitung der vorherigen Streitschlichter der Stufe 4.
In der Streitschlichterausbildung werden folgende Themen behandelt:
Die Streitschlichtung ist mittlerweile allen Kindern bekannt und gut frequentiert.
– siehe Schulprogramm/Schulsozialarbeit
An unserer Schule sollen die Schüler einmal in der Woche die Möglichkeit haben, an einer Streitschlichtung teilzunehmen. Diese ist für Schüler gedacht, die Hilfe bei der Lösung eines schwerwiegenden Konfliktes brauchen, z.B. wenn Kinder immer wieder mit einem speziellen Kind in Konflikt geraten. Die Streitschlichtung gibt ihnen den Raum, den Streit gemeinsam und in Ruhe zu klären. Bei diesem Prozess werden die Schüler von einer Lehrkraft begleitet. Sie steht ihnen als neutraler Vermittler unterstützend zur Seite und hilft den Kindern, eine für beide Parteien annehmbare Lösung zu entwickeln. Diese wird in einem Vertrag festgehalten und von beiden Streitparteien unterschrieben.
Der Ablauf der Schlichtung wird durch die Friedensbrücke (nach einer Idee von Karin Jefferys-Duden), welche während der Schlichtung visuell auf dem Boden zu erkennen ist, bestimmt. Diese überbrückt symbolisch den durch Streit entstandenen Graben zwischen den Konfliktparteien. Die Konfliktparteien gehen sich auf dieser Brücke schrittweise entgegen und treffen sich nach Einhaltung der Vorgaben in der Mitte. Dadurch, dass sich die räumliche Distanz zwischen den Streitenden sichtbar verringert, nimmt auch die soziale Distanz, die durch den Konflikt entstanden ist, in der Regel ebenfalls wieder ab. Durch die Brücke werden die einzelnen Schritte der Schlichtung visualisiert und leicht verständlich. Die Streitschlichtung ist dabei als eine Komponente einer konstruktiven Konfliktkultur anzusehen. Die Schüler und Schülerinnen versetzen sich dabei in Bedürfnisse, Gefühle und Interessen anderer. Sie entwickeln Lösungsmöglichkeiten für Konfliktsituationen, lernen diese zu verbalisieren und ihre Wirkungen zu überprüfen.
Wenn Schüler gemobbt oder Opfer von Gewalt werden, wenden Sie sich an ihre Klassenlehrerin, die die Schüler zur Streitschlichtung anmeldet. Die Streitschlichterin kann auch direkt von den Schülern angesprochen werden.
Unter dem Aspekt der Inklusion betrachtet haben wir folgende Anregungen aus dem Index für Inklusion an unserer Schule bereits umgesetzt:
Unter dem Aspekt der Inklusion betrachtet haben wir folgende Anregungen aus dem Index für Inklusion an unserer Schule bereits umgesetzt:
Die Entwicklungsvorhaben unterstützen den aktuellen Dreijahresplan der Schulentwicklung (2015- 2018) und bieten Anlass zur Abstimmung einer anschließenden neuen Planung.